Der Kirchengemeinderat musste eine schwere Entscheidung treffen. Einstimmig wurde beschlossen:

Wir verzichten in diesem Jahr auf
Weihnachtsgottesdienste

Der Gottesdienst findet nur online im Internet statt.

Wir haben uns die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht. An dem Tag, an dem wir endgültig festlegen mussten, was in unserer Gemeinde zu Weihnachten stattfinden soll, hatten wir die höchste Todesrate der gesamten Pandemie. Fast 600 Menschen waren an diesem Tag gestorben, über 20 000 neu infiziert.

Die Bundeskanzlerin bat dringend darum, alle Kontakte auf das absolut Notwendige zu beschränken.

Im Raum stand ein harter Lockdown unmittelbar nach Weihnachten. Auch für Schleswig-Holstein hielt unser Ministerpräsident das wahrscheinlich für nötig.

Bis dahin hatten wir uns alle Möglichkeiten offen gehalten. Aber vor diesem Hintergrund waren wir uns einig:

Wir können nicht verantworten, unsere Gottesdienste durchzuführen.

Wir hatten uns sehr rechtzeitig gute Konzepte sowohl für drinnen, als auch für draußen überlegt. Aber dann stiegen die Infektionszahlen immer weiter, und so wurden die Vorschriften immer schwieriger umzusetzen.

Bald war klar, dass jede Gemeinde für sich entscheiden soll, was stattfindet - oder was nicht stattfindet.

Früh hatten wir uns entschieden, dass wir unter diesen Bedingungen nicht gerne Gottesdienste in der Kirche machen wollen: mit maximal 40 Personen, dazu mit Masken, ohne Gesang. Das wäre kein Gottesdienst gewesen, wie wir ihn uns vorstellen! Und die allermeisten Menschen hätten wir abweisen müssen, auch wenn wir zwei oder drei Kurzgottesdienste nacheinander angeboten hätten. Das wollten wir gerade zu Weihnachten bewusst nicht.

Blieb die Alternative: Gottesdienst draußen auf dem Schulhof. Wir haben uns letztlich dagegen entschieden, und wir können alle nur um Verständnis für diese Entscheidung bitten!

Bei einem Gottesdienst draußen mit bis zu 100 Teilnehmern hätten wir ein größeres Team gebraucht, das wir einem großem Risiko hätten aussetzen müssen. Die Zugangskontrolle, die Erfassung der Besucherdaten, die Desinfektion, das Anweisen der nötigen festen Plätze - dabei hätten Freiwillige sehr dicht an die Menschen heran gemusst und sich so dem Risiko einer Infektion ausgesetzt.

Ganz grundsätzlich schien es uns widersinnig, unmittelbar vor einem wahrscheinlichen Lockdown noch einmal als große Versammlung zusammen zu kommen. Heute noch mit 100 Personen zusammen - aber ab morgen dann nur noch mit 5? Schweren Herzens haben wir uns deshalb entschieden, kein Risiko einzugehen. Sie können uns ehrlich glauben, dass das keine leichte Entscheidung war!

Trotzdem fällt Weihnachten in Wewelsfleth nicht einfach aus.

Bis zum Fest gibt es an jedem Tag einen Beitrag zum „Lebendigen Adventskalender“ im Internet. Am Heiligabend gibt es ab 15:00 Uhr eine Andacht im Internet, die dann auch später abgerufen werden kann.

Unser Tannenbaum steht in diesem Jahr vor der Kirche. Davor stellen wir Heiligabend ab Mittag und an den Weihnachtstagen eine Box auf: mit guten Wünschen zu Weihnachten, die jede*r mitnehmen darf. Auch die Predigt für Weihnachten liegt zum Mitnehmen bereit.

Wer möchte, darf auch gern gute Wünsche für andere zum Mitnehmen in den Baum hängen! Weihnachten von Wewelsfleth für Wewelsfleth. Weihnachten in der Box.

Der Gemeindebrief, der vor Weihnachten erscheint, enthält Anregungen, wie Sie Weihnachten zu Hause gestalten können. Dieses Jahr muss es einfach mal anders gehen. Aber nächstes Jahr singen wir auch wieder alle gemeinsam „O du fröhliche“ und „Stille Nacht“ in der Kirche, da bin ich ganz sicher

Ihr Pastor Jens Siebmann und der Kirchengemeinderat.

Wegen des geltenden Lockdowns haben wir uns schweren Herzens entschieden, alle Veranstaltungen und Gottesdienste ab sofort bis einschließlich 10. Januar 2021 abzusagen. Wir bitten um Verständnis, aber eine andere Lösung können wir nicht verantworten! Herzliche Grüße, Ihre und Eure Kirchengemeinde Wewelsfleth